Unser Ausbildungszeltlager 2022 ist vollbracht.
Im Zeitraum vom 23.09.2022-25.09.2022 absolvierten die Kameraden der Feuerwehr Hecklingen ein Ausbildungszeltlager, in dem Wissen oder die ein oder, andere Handhabung noch einmal gezielt ausgetauscht oder geschult werden konnte, um im Ernstfall noch besser vorbereitet zu sein.
Freitag: 23.09.2022:
Am Freitag trafen wir uns wie alle Vierzehntage zu unserem normalen Einsatzdienst, pünktlich um 19:00 Uhr konnten wir unseren Einsatzdienst dann ausführen.
Auf der Tagesordnung stand Person unter Last.
Nachdem die diensthabende Führungskraft alles vorbereitet hatten, machten sich die Einsatzkräfte auf dem Weg zum Trocknungswerk (Zuckerfabrik) mit dem Stichwort Person unter Betonpfeiler eingeklemmt.
Vor Ort bestätigte sich die Lage.
Nach einer kurzen Einweisung der Gruppenführer (welche vom Einsatzleiter eingewiesen werden) konnten die jeweiligen Trupps ihre Aufgaben übernehmen, während die Besatzung des HLF20/16 die Menschenrettung einleitete, kümmerte sich die Besatzung des TLF16/25 um das Ausleuchten der Einsatzstelle.
Der Angriffstrupp des HLF kümmerte sich umgehend um die Erstversorgung des Patienten.
Parallel dazu hat er provisorisch alle weiteren Lasten, die sich verschieben oder bewegen könnten gesichert.
Zeitgleich bauten der Wasser und Schlauchtrupp einen Gerätebereitstellungsraum auf.
Anschließend wurde der Betonträger mittels Konstruktionshölzern unterbaut (um Pneumatische Hebekissen in den Einsatz bringen zu können).
Nachdem dies geschehen war, konnten wir mit dem Hebekissen die Betonplatte anheben und den Patienten aus seiner Situation befreien.
Nach Abschluss von unserem Einsatzdienst stellten wir unsere Einsatzbereitschaft wieder her.
Nachdem dies vollbracht war, beziehen wir unser Ruhequartier für die nächsten 2 Nächte welches aufgrund der Witterung und der draußen herrschenden Temperaturen im Gerätehaus stattgefunden hatte.
Samstag: 24.09.2022
Gegen 7:45 Uhr wurde eine Einweisung der Führungskräfte vorgenommen.
Anschließend begannen wir gegen 8 Uhr mit unserem Einsatzdienst.
Zuerst wurde das Thema Technische Hilfeleistung theoretisch nochmal speziell geschult, mit den Themen Rettungskarten, Gerätschaften zur einfachen und schweren Technischen Hilfeleistung oder auch Unterbauen / Sichern von Lasten.
Anschließend trafen wir uns alle im Gemeinschaftsraum für ein gemeinsames Frühstück, nachdem dann alle Kameraden gesättigt waren, fuhren wir gemeinsam gegen ca. 10:00 Uhr das Gelände des DLR in Cochstedt an.
Wo wir ein Großteil unserer Übungen durchführen konnten.
Hier noch einmal ein ganz großes Dankeschön der Feuerwehr Hecklingen an das ganze Team des DLR, das wir teile des Flughafens für unsere Übungen nutzen durften.
Die erste Übung des Tages war ein Verkehrsunfall mit mehreren Beteiligten Personen (näheres nicht bekannt).
Nach einer kurzen Lageerkundung des Einsatzleiters wurden die nachrückenden Kräfte eingewiesen.
Man entscheid sich dazu zwei Einsatzabschnitte zu bilden, Abschnitt VW und Abschnitt Skoda.
Während sich die Besatzung des HLF auf den Abschnitt Skoda konzentrierte, kümmerte sich das TLF um den VW.
Zur Lage:
Einsatzabschnitt VW: PKW auf Seite, Patient nicht ansprechbar.
Somit entschied man sich für eine Sofortrettung (Crashrettung), das heißt man versucht den Patienten auf dem schnellsten Weg aus dem Fahrzeug zu bekommen damit dieser schnellstmöglich vom Rettungsdienst versorgt werden kann.
Es wurden Teile des Daches entfernt und der Patient mittels Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet.
Einsatzabschnitt Skoda: Eine Person im Fahrzeug, Person ansprechbar, aber Türen lassen sich nicht öffnen und die Beine sind eingeklemmt.
Aufgrund dass der Patient ansprechbar war, entschied man sich dazu eine Patientenschonende/ Patientenorientierte Rettung durchzuführen.
Das Fahrzeug wurde unterbaut und gesichert, um ein Schwanken oder Wegrollen zuverhindern.
Nachdem das abgeschlossen war, wurde umgehend der innere Retter in das Fahrzeug geschickt, um den Patienten zu betreuen und auf weitere Gefahren wie zum Bsp. Airbags aufmerksam zu machen.
Der Gruppenführer entschied sich dazu, das Dach abzunehmen und den Patienten dann über die Dachöffnung zu retten.
Doch noch während der Rettungsmaßnahmen wurde der Zustand des Patienten zunemend kritischer und somit zu einer Sofortrettung über gegangen werden musste.
Die Taktik wurde in bruchteilen von Sekunden nocheinmal geändert und eine Seitentüröffnung vorgenommen um den Patienten schnellstmöglich aus der Situation zu befreien.
Nach Abschluss unserer Maßnahmen kehrten wir wieder zum Gerätehaus zurück.
Im Gerätehaus stellten wir unsere Einsatzbereitschaft wieder her und trafen uns wider im Gemeinschaftsraum zum gemeinsamen Mittagessen.
Nach dem Mittag wurde das Augenmerk auf das Thema Brandbekämpfung gelegt.
Gegen ca. 13:00 Uhr gingen wir wieder in den Theorieteil über.
Auf der Tagesordnung stand das Lesen von BMA Laufkarten
(Brandmeldeanlagen), das Thema Ventilation/ Hydraulische Ventilation in einem Brandobjekt, richtige Handhabung mit der Atemschutzüberwachungstafel und die Feuerwehr Dienstvorschrift Drei.
Als die Theorie abgeschlossen war, fuhren wir wieder das Gelände des DLR an, mit dem Stichwort ausgelöste BMA.
Während sich der Einsatzleiter in der BMZ (Brandmeldezentrale) in Bereitstellung hielt, um weitere auslösende Melder über Funk mitzuteilen, ging der Angriffstrupp des TLF zusammen mit dem Gruppenführer zur ersten Lageerkundung vor.
Bereits auf dem Weg zum vermeintlichen Brandobjekt erhielten wir über Funk die Information vom Einsatzleiter, dass ein weiterer Melder in dem betroffenen Bereich ausgelöst hatte.
Während der Lageerkundung bestätigte sich dies dann.
Hinter der Tür eines Sanitärbereichs quoll dichter Rauch heraus, umgehend wurde eine Wasserversorgung vom HLF zum TLF aufgebaut und der Angriffstrupp rüstete sich mit schwerem Pressluftatmer aus.
Anschließend ging der Angriffstrupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung über.
Nachdem mehrere stark verqualmte Räume ohne Feststellung abgesucht wurden, konnten wir schließlich den Brand im Bereich eines Waschraumes ausfindig machen.
Parallel dazu fanden wir eine verletze Person, welche wir umgehend aus dem Gefahrenbereich brachten und an der Rauchgrenze an den Wassertrupp übergaben, die sich um die weitere Versorgung des Patienten kümmerten.
Während der Wassertrupp die Erstversorgung des Patienten übernahm. Ging der Angriffstrupp wieder zur Brandbekämpfung über.
Nachdem der Brand bekämpft war, wurde das Objekt anschließend noch mittels Überdrucklüfter belüftet und somit das Objekt vom Rauch befreit.
Nach Abschluss unserer Maßnahmen bauten wir alles zurück und machen unsere Fahrzeuge wieder einsatzbereit.
Grade als wir, den Heimweg antreten wollten, bekommen wir über Funk einen neuen Einsatzauftrag mit dem Stichwort Kellerbrand in der Bördering-Straße Hausnummer 4 Mehrere vermisste Personen im Gebäude.
Umgehend machten sich alle Einsatzkräfte auf den Weg zum Einsatzort, parallel dazu rüsteten sich der Angriffstrupp des TLF und HLF mit schwerer Atemschutztechnik aus, um im Ernstfall sofort agieren zu können.
Vor Ort bestätigte sich Lage, im Treppenhaus war bereits dichter Rauch wahrnehmbar, es wurden direkt umfangreiche Maßnahmen eingeleitet.
Der Angriffstrupp des TLF betrat das Gebäude mit dem Befehl Menschenrettung und Brandbekämpfung im Kellerbereich parallel dazu baute die Besatzung des HLF eine Wasserversorgung über eine lange Wegstecke auf.
Des weiteren stellte sich ein weiter Angriffstrupp der vom HLF gestellt wurde und der Rettungstrupp vom TLF in Bereitstellung.
Während der Angriffstrupp im Keller bei Nullsicht eine Personensuche eingeleitet hat und parallel den Brandherd gesucht hat wurde durch einen weiteren Trupp das Treppenhaus und die Wohnungen auf weitere Personen kontrolliert, welches Glücklicherweise ohne Feststellung war.
Anschließend wurde der Angriffstrupp des HLF zur Unterstützung mit in den Kellerbereich geschickt, währenddessen hatte der Angriffstrupp des TLF eine verletzte Person gefunden und diese nach draußen verbracht, welche dort anschließend vom Wassertrupp / Sicherungstrupp versorgt wurde.
Nachdem der Sicherungstrupp des TLF in die Personenrettung eingebunden war, rüstete sich der Wassertrupp des HLF unter schwerem PA aus um einen neuen Sicherungstrupp zu stellen.
Nachdem der Angriffstrupp des TLF aufgrund von Luftreserve den Rückzug antreten musste, wurde ein neuer Trupp in den Kellerbereich geschickt, um die Menschenrettung und Brandbekämpfung fortzuführen.
Kurze Zeit später wurde eine zweite Person im Kellerobjekt gefunden und der Brandherd lokalisiert, nachdem die Menschenrettung abgeschlossen war, konnten sich die Einsatzkräfte voll auf die Brandbekämpfung konzentrieren.
Als der Brand gelöscht war, wurde das gesamte Objekt Überdruck belüftet und rauchfrei gemacht.
Nach Abschluss aller Maßnahmen bauten wir unsere Technik zurück und kehrten zum Gerätehaus zurück, dort stellten wir unsere Einsatzbereitschaft wieder her.
Sonntag: 25.09.2022
Am Sonntag konnten unsere Einsatzkräfte etwas länger ruhen.
Gegen 8:30 Uhr hieß es aufstehen.
Wir bauten unsere Feldbetten zurück und verstauten unsere Schlafsäcke, Anziehsachen etc. wieder in unseren Privatautos.
Zu 9:00 Uhr stand noch einmal ein gemeinsames Frühstück auf dem Plan, wo wir unsere Erfahrungen oder Anregungen für das nächste Ausbildungszeltlager ausgetauscht haben.
Nachdem wir das Frühstück abgeschlossen hatten, machten wir unsere Einsatzfahrzeuge und Fahrzeughalle nochmals sauber.
Als wir dann alles wieder schön gemacht hatten konnten wir pünktlich zum Mittag die Heimreise antreten.
Wir möchten uns an der Stelle nochmal bei allen Einsatzkräften und deren Familien bedanken für das ständige Verständnis bei Einsätzen oder Übungen.
Ein ganz großes dankeschön an den Kameraden Heinz Broda der sich um die Verpflegung aller Einsatzkräfte gekümmert hat.
Auch ein Dank an alle Führungskräfte, die das ganze Ausbildungswochenende organisiert und geplant haben.
Auch hier wollen wir uns nochmal bei dem Team des DLR bedanken dafür, dass wir auf dem Gelände trainieren durften!